Authentische Weiblichkeit leben: Die Kraft der weiblichen Energie
- Jutta Baur
- 17. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit
In unserer Welt voller äußerer Erwartungen suchen viele Frauen nach einem Weg, ihre authentische Weiblichkeit zu leben. Dabei geht es nicht darum, traditionellen Rollenbildern zu folgen oder sie komplett zu hinterfragen. Authentizität meint etwas anderes. Sie bedeutet sich von vorgegebenen Bildern zu lösen und stattdessen in die eigene innere Kraft einzutauchen.
Authentische Weiblichkeit beginnt mit Selbstanerkennung
Doch was bedeutet das genau? Für mich beginnt authentische Weiblichkeit damit, mich selbst wahrhaft zu kennen und anzuerkennen – mit all den Facetten, die mich ausmachen. Es geht nicht darum, dass ich Erwartungen erfülle oder dem äußeren Druck nachgebe. Vielmehr steht im Vordergrund, in den Einklang mit meiner eigenen Seele zu kommen. Authentische Weiblichkeit ist darum eine tiefe, innere Stärke. Ich gebe zu, dies erst spät im Leben erkannt zu haben. Aber nun ist sie eine Quelle spiritueller Kraft, die weit über das hinausgeht, was gemeinhin von mir erwartet wird.
Wie siehst du das?

Die Verbindung zur inneren Stärke
Diese Energie ist oft in den Tiefen des Bewusstseins verborgen. Sie wird überlagert von den Anforderungen des Alltags und den ständigen Kompromissen, die wir eingehen müssen. Darum fühlen sich viele Frauen von ihren wahren Bedürfnissen abgetrennt.
Aber wie schaffen wir es, uns in einer Welt voller Ablenkungen und Erwartungen auf diese Quelle zu besinnen? Ich habe festgestellt, dass es entscheidend ist, regelmäßig Momente der Stille zu finden. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Der Alltag lässt uns oft wenig Raum, um innezuhalten und uns auf uns selbst zu besinnen. Arbeit, Kinder, Medien und der seit einiger Zeit so verbreitete Wunsch nach Selbstoptimierung stopfen unsere Tage voll, ohne Raum zum Durchatmen zu lassen.
Dennoch ist es gerade diese bewusste Zeit, die uns hilft, die Verbindung zu unserer inneren Stärke wiederherzustellen. In der Stille können wir unsere Gedanken ordnen, unsere Gefühle reflektieren und uns wieder mit der Intuition verbinden, die uns den Weg weist. Auch wenn es oft nicht leicht ist, diese Augenblicke zu finden, habe ich in meinem spirituellen Leben erkannt, dass sie unverzichtbar sind. Für mich sind Praktiken wie Meditation, Achtsamkeit oder das Schreiben eines Tagebuchs sinnvolle Wege, nicht etwa weitere stressende Termine des Tages. Sie machen meine innere Stimme wieder hörbar. Sind wir bereit immer wieder einmal in die Stille zu gehen? Dann hören wir irgendwann den leisen, aber beständigen Ruf unserer wahren Natur.
Weiblichkeit als Quelle spiritueller Kraft
Weibliche Energie wird oft mit Eigenschaften wie Empathie, Intuition und Fürsorge verbunden. Aber sie ist viel mehr als das. Sie ist eine schöpferische Kraft, die Leben hervorbringt, nährt und wandelt – nicht nur im physischen Sinne, sondern auf allen Ebenen unseres Seins. Diese Energie fließt durch alles, was wir tun. Besonders zeigt sie sich in unserer Fähigkeit, uns mit anderen zu verbinden, zu heilen und zu wachsen.
Für mich ist diese spirituelle Kraft etwas, das sich nicht einfach „aktivieren“ lässt, sondern vielmehr eine Energie, die immer da ist und nur darauf wartet, bewusst gelebt zu werden. Als Frauen haben wir oft gelernt, diese Kraft zu unterdrücken oder an die Erwartungen anderer anzupassen. Doch wenn wir uns entscheiden, diese Energie zu akzeptieren und in unseren Alltag zu integrieren, entsteht eine tiefere Verbindung zu unserer inneren Weisheit und unserer spirituellen Natur. Das bedeutet nicht, dass es immer leicht ist, diese Kraft zu leben – ganz im Gegenteil. Es erfordert Mut, authentisch weiblich zu sein, besonders in einer Welt, die oft ein verzerrtes Bild von Weiblichkeit vermittelt. Aber genau hier liegt die wahre Stärke.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir die wahre Tiefe unserer weiblichen Energie unterschätzen. Wir neigen dazu, unsere Kraft auf bestimmte Eigenschaften oder Rollen zu reduzieren. Doch wenn ich wirklich in mich hineinspüre, merke ich, dass da viel mehr ist. Sie ist wild, sie ist sanft, sie ist kreativ und zerstörerisch zugleich – wie die Natur selbst. In Momenten, in denen ich mich ihrer Energie öffne, fühle ich eine tiefe Verbundenheit mit etwas Größerem. Es durchströmt mich. Schwer in Worte zu fassen. Aber am Ehesten fühlt es sich an wie ein Fluss, der mich trägt und gleichzeitig in mir selbst entspringt.
Wann diese Augenblicke sind, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht in einem Gespräch, wenn ich plötzlich eine tiefe Intuition habe, die über die Worte hinausgeht. Manchmal auch in einem kreativen Prozess. Wenn ich merke, dass etwas aus mir herausströmt, das nicht nur „von mir“, sondern auch „durch mich“ kommt. Es ist diese schöpferische Energie, die uns Frauen ausmacht – nicht im Sinne von Muttersein - sondern in einem viel umfassenderen Sinne. Leben erschaffen, in welcher Form auch immer: sei es durch Kunst, durch Gedanken oder durch unsere Fähigkeit, anderen Trost und Heilung zu bringen.
Typisch weiblich: Verletzlichkeit?
Es ist interessant, wie oft wir Frauen glauben, dass wir unsere Verletzlichkeit verstecken müssen, um stark zu wirken. Doch für mich liegt die wahre Kraft in genau dem Gegenteil. Gerade in der spirituellen Weiblichkeit geht es darum, sich in seiner Ganzheit zu erkennen: ohne Masken, ohne diese ständige Vorgabe, perfekt sein zu müssen. Wenn wir den Mut haben, uns mit all unseren Verletzlichkeiten zu zeigen, entsteht etwas Wesentlicheres. Eine Verbindung, die über das rein Menschliche hinausgeht.
Hören wir doch auf, gegen unsere vermeintlichen Schwächen anzukämpfen. Nehmen wir sie als Teil unseres Wesens an. Wer bestimmt schon, was schwach ist und was nicht. Alles Urteile von außen. Diese Haltung bringt uns nicht nur in Einklang mit uns selbst, sondern auch mit den größeren spirituellen Energien, die uns umgeben. Die Kraft der Weiblichkeit liegt nicht darin, alles im Griff zu haben, sondern im Vertrauen – ins Leben, in das, was wir innerlich schon wissen.
Das ist für mich gelebte spirituelle Weiblichkeit: das Annehmen der eigenen Verletzlichkeit als Tor zur echten, tieferen Verbindung und Transformation. Wenn wir aufhören, ständig stark sein zu wollen, können wir erst wirklich wachsen und unser wahres Potenzial entfalten.
Herzlichst
Jutta
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